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Dagmar Fritz-Kramer (Bau-Fritz GmbH & Co. KG): "Pioniergeist ist super, aber Innovation muss auch gefallen"

Women Speaker Foundation
Im zwölften und letzen Teil der Blogbeiträge über erfolgreiche und spannende Frauen in der deutschen „New Green Economy“ berichtet Dagmar Fritz-Kramer, geschäftsführende Gesellschafterin der Bau-Fritz GmbH & Co. KG, über ökologisches Bauen in Verbindung mit Design. Im Jahr 2015 erhielt Dagmar Fritz-Kramer den Bayerischen Verdienstorden für ihr herausragendes Engagement im ökologischen und sozialen Bereich. Für mich ist es eine Lebensaufgabe, mit ökologisch wertvollen und nachhaltig gebauten und für die Bewohner wohngesunden Gebäuden, einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Erde zu leisten. Jedes unserer aus nachwachsenden Rohstoffen und gesundheitsgeprüften Materialien realisierte Haus trägt mit einer langfristigen  Reduktion von mehr als 40 Tonnen CO2 aktiv zum Klimaschutz bei. Unsere Hausmanufaktur betreiben wir atomstromfrei mit 100 % Eigen-, und Naturstrom! Ich möchte mit meinen engagierten Mitarbeitern die Welt etwas gesünder bauen. Auch die gesunden Arbeitsplätze und die Zufriedenheit meiner Mitarbeiter*innen liegen mir sehr am Herzen. Schon in meiner Kindheit wurde mein Bewusstsein für die Umwelt und das naturgesunde Wohnen durch den Krebstod meiner Mutter geprägt, verursacht durch Wohngifte in meinem Elternhaus. Als Konsequenz zogen wir aus diesem konventionell gebauten Haus aus und mein Vater Hubert Fritz baute für uns ein neues Ökohaus. Gleichzeitig begann er in den 80er Jahren das gesamte Holzbauunternehmen zu einem nachhaltigen Ökohausbauunternehmen umzubauen. In der eigenen Forschungsabteilung entstanden bei Baufritz über 40 teilweise weltweite Patente für ökologisch wohngesundes Bauen. In der Baubranche und in der Öffentlichkeit finden auch heute noch gesundheitsgefährdende Emissionen aus Bau-, und Dämmstoffen, Klebern, Farben, etc. viel zu wenig Beachtung! Die Folge sind auch riesige Mengen an zu entsorgendem Sondermüll aus der Baubranche. Bei meinem Eintritt 1999 ins Unternehmen und bei der späteren Übernahme der kaufmännischen Geschäftsführung hatte ich ziemlich klare Vorstellungen davon, das Thema „Ökologisch Bauen“ aus seiner etwas verstaubten Nische heraus zu führen. Es fehlte den Häusern einfach das Design und eine moderne Architektursprache um eine neue, jüngere und designorientierte Käuferschicht anzusprechen. Frisch und voller Tatendrang: Grünes und richtig gesundes Wohnen sollte vor allem auch stilvoll und formschön wirken. Es macht einfach keinen Sinn, immer etwas von Wohngesundheit zu erzählen, wenn das Produkt nicht auch optisch attraktiv wirkt. Pioniergeist ist super, aber Innovation muss auch gefallen. Diese Kombination aus wirklich individueller und hochwertiger Architektur mit einem möglichst kompromisslosen Anspruch an wohngesunde Baumaterialien ist bis heute das wesentliche Erkennungsmerkmal von Baufritz. Daran lassen wir uns gerne messen und der Erfolg gibt uns recht. Ein weiteres Geheimnis unseres Erfolgs ist natürlich auch ein starker Fokus auf die Mitarbeitermotivation. Mir ist es wichtig, dass jeder Beschäftigte bei Baufritz seine Aufgabe mit Herzblut angeht. Ich will die Stärken jedes Einzelnen erkennen, die Mitarbeiter nach ihren Vorlieben einsetzen und entsprechend fördern. So entsteht idealerweise auch eine Motivation von innen heraus. Dieses Engagement kann ich dann auch einfordern – Mitarbeitermotivation beruht auf Gegenseitigkeit! Die Zahlen zeigen, wie gut das funktioniert: Wir haben ziemlich viele Mitarbeiter mit einer Betriebszugehörigkeit von 10 bis 45 Jahren und eine Fluktuationsrate von nur 3%. Das finde ich schon sensationell und darauf bin ich auch ein bisschen stolz. Wir beteiligen unsere Mitarbeiter auch ganz aktiv an Entscheidungen und haben dazu ein großes Führungsteam gebildet. Diese „Ritter der Tafelrunde“ sind für mich immer wieder ein Garant für vielfältige Lösungen. Dazu gibt es bei uns eine stetig gewachsene Ideenkultur, von denen die besten Ideen auch regelmäßig umgesetzt werden. Und für mich als Mutter ist natürlich das Allerwichtigste, dass wir eine eigene Kindertagesstätte geschaffen haben. Dieses Angebot einer permanenten Tagesbetreuung haben wir zusammen mit unseren Mitarbeitern entwickelt. Auch wenn das manchmal wirklich banal klingt: Kinder sind einfach unsere Zukunft. Für mich gibt es nichts Schöneres, als ihnen möglichst viel Zeit mit ihren Eltern zu geben und gleichzeitig mit ökologisch wirklich nachhaltigen Gebäuden dafür zu sorgen, dass der Planet, auf dem sie groß werden, gesund ist und erhalten bleibt. Lesen Sie hier den vollständigen Blogbeitrag von Dagmar Fritz-Kramer Die Blogserie „12 REMARKABLE WOMEN IN GREEN ECONOMY“ entstand in Zusammenarbeit mit der Women Speaker Foundation und Ecopreneur.eu.