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Die Klimatransformation ist gekommen, um zu bleiben!

[vc_row][vc_column][vc_column_text]"Jedem Unternehmen zu ermöglichen, ein Climate Champion zu werden", ist die Mission von BNW-Mitglied THE CLIMATE CHOICE. Um dieses Ziel zu realisieren, bietet das Berliner ClimateTech Startup Unterstützung zur Beschleunigung der Klimatransformation für Unternehmen an. In einem Interview erklärt Geschäftsführerin Lara Obst, was Unternehmen über die Klimaagenda 2021 wissen sollten. Im Rahmen dieses Interview möchte sie Unternehmen 5 Tipps ans Herz legen, mit denen sich die Unternehmen jetzt vorbereiten können.
Die Klimapolitik hat sich 2021 geradezu überschlagen. Welche Punkte sollte jedes Unternehmen 2021 auf der Agenda haben?
Das stimmt! Das verstärkte Klimaschutzgesetzt gibt vor, dass wir in Deutschland in den nächsten 9 Jahren 65% CO2e reduzieren. Die neue Einigung über das Lieferkettengesetzt fordert von Unternehmen Transparenz über ihre Wertschöpfung - gerade auch international - und Klimaschutz wird sogar Großkonzernen wie Shell gerichtlich verordnet. Man könnte glauben 2021 ist alles möglich! Und das ist es. Zumindest in Sachen Klimatransformation. Was Unternehmen also auf der Agenda haben sollten - und tatsächlich auch zum Großteil haben - ist, dass wir die größte und schnellste Transformation der Wirtschaft seit der Industrialisierung erleben. Darauf kann man sich jetzt zukunftsorientiert einstellen, Chancen nutzen und gleichzeitig echten Klimaschutz umsetzen.
Wie lassen sich diese Themen in die Klimadebatte rund um Klimaneutralität einordnen?
Ein wirklich wichtiges Thema! Ich spreche immer von der Klimatransformation, das hat einen Grund. Treibhausgasemissionen und die firmeneigene Auswirkung auf das Klima zu erfassen ist unbedingt nötig! Aber: Dann sofort in den Ausgleich durch “Offsetting” zu gehen ist nicht die Lösung. Die UN schreibt hier vor, dass nur unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden sollen. Es bleibt also die Frage: Welche Emissionen sind vermeidbar und wie reduzieren wir diese jetzt sofort? Das Wort “klimaneutral” ist bislang nicht geschützt, geschweige denn eindeutig definiert. Unternehmen sollten also die Systemveränderungen ernst nehmen und sich nicht zu oberflächlichen Handlungen hinreißen lassen. Wer jetzt handelt und wirklich CO2e reduziert, spart über kurz oder lang Kosten durch Steuern, gewinnt Vertrauen und erschließt neue Märkte. Denn die Transparenz in der Lieferkette steigt und wer emissionsintensiv produziert oder arbeitet wird in Zukunft abgestraft. Vorreiter:innen platzieren sich hingegen als vertrauenswürdige Partner:innen.
Wenn Unternehmen sich jetzt auf diesen Wandel und die Forderung nach CO2-Reduktion vorbereiten wollen - was sollten sie tun?
Die gute Nachricht ist: Die Forschung ist uns zum Glück schon einige Jahre voraus. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Der IPCC Report, aber auch die Exponentiell Road Map und sogar der EU Green Deal, zeigen uns ganz klar wo die stärksten Potentiale zur CO2e-Reduktion liegen. Diese finden sich verstärkt entlang der Impact Bereiche: Energie, Transport und Industrie. Hier kann jedes Unternehmen handeln: Erneuerbare finanzieren und 100% Ökostrom beziehen, die Mitarbeiter:innen Mobilität durch Homeoffiice und alternative Antriebe umweltfreundlich gestalten. Aber vor allem durch nachhaltige Beschaffungsvorgaben speziell die eingekauften, indirekten Emissionen von Produkten und Services erkennen und danach Budgetentscheidungen gestalten. Wer hier angefangen hat, kann noch tiefer gehen. Im Bereich Gebäude, Finanzen, Digitales, Lebensmittel und Umwelt stecken große Reduktionspotentiale.
THE CLIMATE CHOICE hat als Plattform mit Zugang zu unterschiedlichen Klimalösungen zahlreiche Beispiele und Best-Practices. Gibt es 5 Tipps, die Unternehmen in Richtung Klimatransformation beachten sollten?
Entscheidend ist, dass jedes Unternehmen heute anfangen kann. Dazu muss man keine Klimabeauftragte sein oder Expert:in rund um das Thema Klimaneutralität. Häufig sind erste Schritte schon bekannt. Ökostrom überrascht niemanden, auch nicht das E-Auto im Fuhrpark. Warum fangen wir also nicht an? Häufig fehlt die Zeit und Ressourcen, um sich mit der Auswahl passender Lösungen zu beschäftigen. Diese Lücke schließen wir. Die 5 Tipps sind daher:
- Heute anfangen und eine TeamClimate mit Unterstützung der Geschäftsführung aufsetzen
- Einen transparenten Dialog mit allen Stakeholder:innen führen und den Status Quo erfassen
- Handlungsfelder entlang der genannten Impact Bereiche ableiten
- Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung festlegen
- Umsetzen und kritisch hinterfragen, wie stark die Handlung Klimaschutz wirklich fördert