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„Eigenenergieerzeugung schafft Akzeptanz für die Energiewende“

Energie Interview Nachhaltige Wirtschaftspolitik
Gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat UnternehmensGrün einen Wettbewerb für die besten Firmenenergie-Projekte ausgeschrieben. Noch bis zum 14.07.2019 können sich Unternehmen dafür bewerben. Alle eingereichten Projekte werden von einer Jury bewertet, die 10 besten stellen sich in einem Pitch im September in Berlin vor. Jurymitglied Kathrin Hoffmann, Kommunikationsmanagerin bei der eMo und Mitglied der Energieblogger, hat mit UnternehmensGrün über die aktuellen Hindernisse und Lösungen der Eigenenergieerzeugung gesprochen. Frau Hoffmann, welche Bedeutung hat die Eigenenergieerzeugung von Unternehmen für die Energiewende? Rein faktisch betrachtet entlastet Eigenstrom die Stromnetze, verringert den Bedarf am Netzausbau und reduziert die Stromkosten für Unternehmen. Gleichzeitig entlastet Eigenstrom das EEG-Konto und damit auch den Beitrag, den Stromkunden über die EEG-Umlage zahlen müssen. Projekte zur Eigenenergieerzeugung haben aber vor allem auch extreme Strahlkraft, denn sie schaffen Bewusstsein für Klimaschutz und Akzeptanz für die Energiewende. Was sind aktuell die größten Hindernisse? Finanzielle und bürokratische Hindernisse erschweren leider nach wie vor die Umsetzung von Eigenstromprojekten. Insbesondere die EEG Umlage, die weiterhin in vielen Fällen auf selbsterzeugten Strom fällig wird, macht die Selbstversorgung oft noch unattraktiv. Darüber hinaus können auch die hohen Anfangsinvestitionen Firmen abschrecken. Welche Lösungen gibt es? Es gibt bereits viele gute und sinnvolle Vorschläge für eine faire und unkomplizierte Regelung der Eigenstromerzeugung. Auch die EU hat hier entsprechende Vorgaben bereits verabschiedet. Diese gilt es nun zügig auf Bundesebene umzusetzen. Für Firmen, die hohe Anfangsinvestitionen nicht stemmen können, sind Mietmodelle eine interessante Alternative. Was kann das einzelne Unternehmen vor Ort für die Energiewende tun? Es sollte sich entsprechend seiner Energieverbräuche und lokalen Rahmenbedingungen über sinnvolle Lösungen beraten lassen. Die Palette der Optionen ist oft breiter als man denkt!   Über Kathrin Hoffmann: Kathrin Hoffmann engagiert sich auf Twitter und als Bloggerin für die Energiewende. Als Kommunikationsexpertin hat sie bisher Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien, Klima-Innovationen, Cleantech und Elektromobilität unterstützt. Aktuell treibt sie bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO die Verkehrswende in Deutschlands Hauptstadt voran.