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EU-Taxonomie: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft lehnt „grünes EU-Label“ für Erdgas und Atomkraft ab

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Pressemitteilung

EU-Taxonomie: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft lehnt „grünes EU-Label“ für Erdgas und Atomkraft entschieden ab

Berlin, 07.02.2022: Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) lehnt die Einstufung der europäischen Kommission von Erdgas und Atomkraft als nachhaltige Investitionen entschieden ab. Das „grüne Label“ für Erdgas und Atomkraft setzt falsche finanzielle Anreize und schwächt Investitionen in erneuerbare Energien. Das Europäische Parlament muss daher den Rechtsakt der EU‑Kommission ablehnen.

Mit der EU-Taxonomie werden Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzen bestimmt, die Anreize für Investitionen in klimafreundliche Technologien anstoßen sollen. Die Europäische Kommission hat nun in einem ergänzenden Rechtsakt zur EU-Taxonomie Investitionen in Erdgas und Atomkraft unter bestimmten Kriterien als nachhaltig eingestuft. Für den BNW und seinen europäischen Dachverband Ecopreneur.eu ist das eine fatale Fehleinschätzung.

„Ich bedauere die Entscheidung der Europäischen Kommission sehr“, sagt die BNW‑Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter. „Für eine klimaneutrale Zukunft brauchen wir eine konsequente Energiewende. Atomkraft und Erdgas als nachhaltig zu labeln, widerspricht den Zielen der EU und schadet dem Ausbau der erneuerbaren Energien“ so Reuter weiter.

Durch das grüne Labeling von Atomkraft und Erdgas räumt die EU-Kommission umweltschädlichen und stark risikobehafteten Energie-Investitionen finanzielle Vorteile ein. Notwendige Investitionen in erneuerbare Energien werden behindert, die Energiewende verzögert. Die Chance, Investitionen in konsequent nachhaltige und wirklich zukunftsfähige Technologien zu begünstigen, wird verpasst.

„Die Entscheidung der EU-Kommission riecht nach einem faulen Kompromiss. Frankreich bekommt die Investitionen in Atomkraft, Deutschland in Erdgas. Und die Energiewende fällt hinten runter. Daher muss das EU-Parlament den Rechtsakt der Kommission ablehnen“, macht Dr. Katharina Reuter deutlich.

Grundsätzlich befürwortet der BNW die Einführung der EU-Taxonomie. Die Aufstellung klarer Nachhaltigkeitskriterien für Wirtschaftsaktivitäten birgt großes Potential, um Finanzflüsse in nachhaltige Investitionen umzulenken. Umso bedauerlicher ist es deshalb, unter welchen Bedingungen die Europäische Kommission die Taxonomie verabschieden möchte. Das ursprüngliche Ziel, eine nachhaltige Finanzwende anzustoßen, wird damit konterkariert.

Pressekontakt:

Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin
reuter@bnw-bundesverband.de
+49 178 448 19 91

Agentur Ahnen&Enkel

Kai Weller
weller@ahnenenkel.com

 

Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.

Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) ist die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft und setzt sich als unabhängiger Unternehmensverband für den Umwelt- und Klimaschutz ein. Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr für unseren Verband zurück – mitten in der Krise ein Mitgliederwachstum um +25%, starker Zuspruch für unseren europäischen Dachverband und eine prominente Verankerung vieler unserer Anliegen im Koalitionsvertrag. Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen (darunter Nachhaltigkeitspioniere wie VAUDE, HiPP, Werner & Mertz oder Weleda und Großunternehmen wie Remondis, Vaillant, Veolia oder die Zürich Versicherung) wird die politische Stimme der zukunftsorientierten Wirtschaft immer lauter. Der BNW steht inzwischen für mehr als 100.000 Arbeitsplätze.