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„Ich wünsche mir die Politik als Wegbereiter“

Mitgliedsunternehmen Nachhaltige Wirtschaftspolitik
Wir befinden uns in Zeiten der Transformation, in denen bestehende Normen oft in Frage gestellt werden. Auch in Hinblick auf das aktuelle Wirtschaftssystem. Wie geht es weiter in Zeiten nach der Corona-Krise? Und wie schaffen wir es, dass die Klima-Krise nicht aus dem Fokus rückt? Wie Katharina Reuter in der neuen Studio36 presents Folge „Nachhaltige Wirtschaft“ erklärt, zahlt sich Nachhaltigkeit nicht nur auf ökologischer, sondern auch auf ökonomischer Ebene aus. Die Geschäftsführerin von UnternehmensGrün gibt spannende Einblicke in Themen der nachhaltigen Wirtschaft in Zeiten der Krise. Aktuell hat UnternehmensGrün einen Aufruf von Unternehmer_innen zu Corona-Krise und Klimaschutz gestartet. Unterzeichnen kann man hier. Zukunftsfähiges Wirtschaften Aktuell ist zu sehen, dass die Menschen sich stärker mit dem auseinandersetzen, was sie im Alltag wirklich brauchen und was ihnen wichtig ist. Viele sind aktiv im Bereich DIY (z.B. Brot backen, kochen, Kosmetik), erleben die Natur viel stärker, spenden mehr, tauschen Kleidung, konsumieren weniger. Aber was ist mit Wirtschaftszweigen, die derzeit auf Konsum und Gelder angewiesen sind wie z.B. die Musikbranche? Katharina Reuter: „Im Bereich der Kunst und Kleinkunst sind die Soforthilfen sehr sinnvoll. Zudem konnte über Crowdfunding bereits viel Geld gesammelt werden, damit z.B. Clubs ihre Mitarbeitenden und Mieten weiter bezahlen können. Mir macht außerdem die Erfindungskraft der Künster_innen Mut, die nun digitale Formate für Kultur entwerfen.“ Viele Unternehmen werden kreativ in der Krise, richten Online-Shops ein, etablieren Lieferdienste, nähen Mund-Nase-Masken, bringen Veranstaltungen in Internet – unternehmerische Lösungen der UnternehmensGrün-Mitglieder sind hier gebündelt einsehbar: www.unternehmensgruen.org/coronavirus-unternehmerische-loesungen-in-der-krise Was könnte #nachCorona anders laufen? „In vielen großen Unternehmen, die unübersichtliche Lieferketten haben, setzt aktuell ein Umdenken ein und man sieht, dass regionale Wertschöpfungsketten wieder wichtiger werden“, antwortet Katharina Reuter. Forderungen an die Politik „Die Politik darf gerne vorangehen mit Gesetzgebung und Ordnungsrecht. Immer mehr Unternehmen wirtschaften bereits nachhaltig,“ macht Katharina Reuter deutlich. Was braucht es an Änderungen? „Wir brauchen einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energie aber die Bundesregierung steht auf der Bremse. Außerdem muss die Gebäudesanierung vorangebracht werden – auch das schafft Arbeitsplätze. Wichtig ist zudem öffentliche Investitionen in Schienen- und Netzinfrastruktur sowie Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Klimaschutz- und Energieeffizienzvorhaben in den Unternehmen“, so Reuter weiter. Der Fahrplan für die Politik sollte für die nächste Zeit folgendermaßen aussehen:
  1. Soforthilfen
  2. Recovery-Phase (Vorbereitung der Transformation)
  3. Reform (Grüne Konjunkturprogramme, d.h. Strukturhilfen und Konjunkturprogramme müssen mit Nachhaltigkeit verknüpft sein)
  Über Studio36: Studio36 ist Mitglied bei UnternehmensGrün und stellt im Podcast "Studio36 presents" Menschen vor, die die Welt positiv mitgestalten. Ob Themen wie grüne Technologien, soziale Projekte oder alternative Gesellschaftsmodelle – einmal im Monat spricht Gründerin und Geschäftsführerin Nike Wessel im Studio36 mit mutigen Visionär_innen, Querdenker_innen und Nonkonformist_innen und begibt sich mit ihnen auf eine Reise in eine bessere Zukunft.