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KMU: Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Nachhaltige Wirtschaftspolitik
Industrie 4.0, Energiewende, Innovationen, Forschung und Globalisierung sind gegenwärtige Herausforderungen für Unternehmen. Zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit, des weiteren Ausbaus der führenden Rolle im Bereich der Schlüsseltechnologien, Forschung und Innovationen sowie in der Aus- und Weiterbildung und Regionalen Förderung stellen die Europäische Union (EU) sowie der Bund und die Bundesländer eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten für Existenzgründer_innen wie auch bereits am Markt agierende Unternehmen zur Verfügung. [caption id="attachment_7457" align="alignleft" width="300"] © M.Obenhuber- emcra[/caption] Vor allem die Europa 2020-Strategie sowie Strategien auf Bund- und Länderebene bilden den politischen Rahmen zur Förderung von Unternehmen. In der Finanzperiode 2014-2020 stehen der EU insgesamt fast 960 Mrd. Euro Fördermittel zur Verfügung. In welchen Themenbereichen können mittelständische Unternehmen Fördermittel von EU, Bund und Ländern erhalten?
  • Mittelstand – Gründen, Wachsen, Investieren
  • Forschung und Entwicklung
  • Innovation, Technologie und Neue Mobilität
  • Energie und Nachhaltigkeit – Energieeffizienz, Energieforschung
  • Regionale Förderung – Gebietsförderung, ländliche Entwicklung
  • Human Resources – Aus- und Weiterbildung, Beschäftigung, Beratung, soziale Integration
Wie wird gefördert – welche Förderinstrumentarien gibt es?
  • Nicht rückzahlbare Zuschüsse
  • Zinsgünstige Kredite
  • Darlehen
  • Bürgschaften, Garantien
  • Beteiligungen
Fördermittel sind immer ein Teil der Gesamtfinanzierung. Für die erfolgreiche Beantragung von Fördermittel sollte der Antragsteller die vorgegebenen Zuwendungsbestimmungen und  –voraussetzungen, Konditionen sowie Antragswege der jeweiligen gegenwärtigen Programme und Richtlinien kennen. Bsp.1: Im Bereich der Innovationsförderung können Zuschüsse, beispielsweise durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand – ZIM“ in Anspruch genommen werden. Ziel der Technologie- und branchenoffenen Förderung ist es, marktorientierte Entwicklungen neuer innovativer Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen voran zu bringen und die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken. Ein kleines Unternehmen mit Sitz in Magdeburg fertigt technische Glaserzeugnisse. Es ist bestrebt seine Produktpalette zu erweitern, um somit die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft durch Forschung und Entwicklung zu erhöhen. Das Unternehmen stellt einen Förderantrag zur Entwicklung eines neuen optischen Messverfahrens. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten des Projekts betragen 270.00 Euro. Der Zuschuss in Höhe von 45 Prozent beträgt 121.500 Euro. Das Magdeburger Unternehmen benötigt Eigenmittel in Höhe von 148.500 Euro zur Deckung des Vorhabens. Bsp. 2: Zur Förderung von Unternehmergeist und Gründungsgeschehen können zinsgünstige Kredite, Darlehen und Zuschüsse, beispielsweise durch das BMWi, die KfW Bankengruppe oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) von Existenzgründer_innen und junge Unternehmen – teilweise nicht älter als zehn Jahre – in Anspruch genommen werden. Zu den weiteren Fördermöglichkeiten zählen Plattformen mit umfangreichen Informationen, Daten und Fakten sowie Coachingmaßnahmen zu allen wirtschaftlichen, finanziellen oder organisatorischen Fragen. Die KfW Bankengruppe finanziert beispielsweise mit zinsgünstigen Krediten, langen Laufzeiten und häufig rückzahlungsfreien Zeiten bis Tilgungsbeginn alle Formen der Existenzgründung, Nachfolgeregelung oder Unternehmensfestigung mit ERP-Programmen –  wie „ERP-Gründerkredit StartGeld“ , „ERP-Gründerkredit Universell“ und „ERP-Kapital für Gründung“. Ein junger Ingenieur übernimmt in Hamburg einen bereits bestehenden Betrieb. Der Betrieb soll anschließend auf die neusten Anforderungen technischer Glasherstellung und optischer Messverfahren umgestellt werden. Sein Investitionsplan enthält den Kaufpreis 140.000 Euro, Sachinvestitionen 160.000 Euro (Umbauten und neuste technische Geräte) sowie Betriebskosten in Höhe von 20.000 Euro. Er selbst setzt 48.000 Euro Eigenmittel (15 Prozent) für dieses Vorhaben ein. Daneben enthält sein Finanzierungsplan Fördermittel aus dem ERP-Programm „Kapital für Gründung“ in Höhe von 96.000 Euro (30 Prozent) und 176.000 Euro (55 Prozent) aus dem ERP-Gründerkredit – Universell, so kann das Vorhaben von insgesamt 320.000 Euro zu 100 Prozent finanziert werden. Bsp. 3: Zur Steigerung der Energieeffizienz sowie Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energien (EE), Energieforschung und energetischen Sanierung von Wohngebäuden erhalten gewerbliche Unternehmen (produzierendes Gewerbe, Handwerk, Handel) in der Regel nichtrückzahlbare Zuwendungen sowie zinsgünstige Darlehen und Kredite. Im Rahmen des „6. Energieforschungsprogramms“ fördert das BMWi Vorhaben im Bereich der EE, Energieeinspeisung sowie Energieeffizienz mit max. 50 Prozent der zuwendungsfähigen Projektkosten. Ebenso fördert das BAFA Investitionen in hocheffiziente Querschnittstechnologien. Im Rahmen des „KfW-Energieeffizienzprogramm für Produktionsanlagen/-prozessen“ können gewerbliche Unternehmen zinsgünstige Darlehen für Maßnahmen zur Energieeinsparung der Produktionsanlagen und –prozessen sowie für energetischen Neubau, Sanierung von Nichtwohngebäuden und technische Gebäudeausrüstung in Anspruch nehmen. Der Finanzierungsanteil beträgt bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten bei einem Kreditrahmen in Höhe von max. 25 Mio. Euro pro Vorhaben und mit banküblichen Sicherheiten. Ein Unternehmen plant den Neubau eines energieeffizienten Produktionsgebäudes für die Herstellung technischer Glaserzeugnisse und Errichtung einer energieeffizienten Produktionslinie. Der Investitionsplan des Unternehmens enthält für den Bau des Gebäudes 10 Mio. Euro und Sachinvestitionen (Maschinen) in Höhe von 1 Mio. Euro. Der Finanzierungsplan des Unternehmens enthält 11 Mio. Euro KfW-Mittel. Unser Angebot exklusiv für UnternehmensGrün-Mitglieder: Erstberatung zu potenziellen Förderprogrammen, die für eine konkrete Idee/Projekt im Unternehmen in Frage kommen könnten. Ansprechpartnerin: Susanne Graf UnternehmensGrün e.V. Bundesverband der grünen Wirtschaft Tel: 030-325 99 683 Mail: graf@unternehmensgruen.de