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New Green Economy: Start-ups für eine bessere Welt

UnternehmensGrün-Vorständin Alyssa Jade McDonald-Bärtl hat dieses Jahr das von Hamburg Startups ausgerichtete Food Innovation Camp 2018 begleitet. Rund 1.500 Fachbesucher_innen kamen in der Handelskammer Hamburg zusammen, um sich über die neuesten Food-Trends zu informieren und zu netzwerken. Expertenpanels, Workshops und offene Diskussionsrunden zu Themen wie Nachhaltigkeit, Markenschutz, Finanzierung und die Zukunft von Handel, Gastronomie und Ernährung lieferten eine Fülle von Informationen und Anregungen.
Alyssa Jade McDonald-Bärtl (social entrepreneur, BLYSS chocolate) moderierte das Panel zum Thema „Nachhaltigkeit in der Gastronomie“ mit Hans-Jürgen Moog (REWE), Dr. Sebastian Stricker (Share Foods), Natacha Neumann (Freche Freunde/erdbär GmbH) und Felix Leonhardt (Lycka/purefood GmbH). Die Unternehmer_innen berichteten von der Komplexität, mit der nachhaltige Unternehmen konfrontiert sind, wenn sie ein Umwelt- und sozialverträgliche Produkt auf den Markt bringen wollen. So beispielsweise Sebastian Stricker (Share Foods): „Neue Ideen und junge Unternehmen haben oft nur dann eine Chance, wenn sie große Unterstützer gewinnen. Insofern sind wir unseren Handelspartner sehr dankbar für die Hilfe und Betreuung am Point of Sale. Wir wollen „sozialen Konsum“ nach dem 1+1 Prinzip befördern.“ Und Felix Leonhardt, Geschäftsführer purefood GmbH, ergänzt: „Sozialer Konsum kann helfen, den Handel attraktiver zu machen und gleichzeitig Gutes tun. Wir arbeiten außerdem hart daran, 100% plastikfrei zu werden und möchten Treiber der Industrie in eine neue Richtung werden“.
Packaging
Teil der Komplexität ist demnach auch das Thema Verpackung/ Plastik. Vor dem Hintergrund der Kunststoffstrategie der Europäischen Kommission diskutierte das Panel, was nachhaltige Verpackungen leisten müssen. Natacha Neumann, Gründerin erdbär GmbH, die die Marke „Freche Freunde“ produziert, sagt, dass es bei der Entwicklung ihrer Marke enorm wichtig sei, die Verpackungen immer umweltfreundlicher zu gestalten. Als erster Hersteller bestanden ihre Quetschies schon 2017 aus über 80 Prozent nachwachsenden Rohstoffen – aktuell arbeiten sie bereits an der nächsten Innovation: „Natürlich wären gar keine Verpackungen für unsere Umwelt am besten, aber wenn es zwischendurch mal schnell gehen muss, kommt man manchmal um einen verpackten, praktischen Snack leider nicht herum.“
Sebastian Stricker bestätigt, dass Share Foods bereit sei, eine neue 100% recycelte PET-Flasche in ihr Sortiment aufzunehmen – demnächst wird das Unternehmen eine Innovation in diesem Bereich vorstellen: „Wenn wir sozialen Konsum ernst nehmen und nachhaltig sein wollen, müssen wir uns jede Dimension der Wertschöpfungskette ansehen - auch die Verpackungen. Zur Plastikmüllvermeidung sind Recyclat-PET und Bio-Kunststoff da aus unserer Sicht ganz spannende Bereiche“.
Dass viel zu viele Lebensmittel täglich in den Mülltonnen landen, ist ein großes Problem, auch für Natacha Neumann. „Wir versuchen unsere Produktionsmengen so gut wie möglich an die Bestellmengen unserer Kunden anzupassen und haben mit den Lebensmittelrettern von SirPlus einen tollen Partner gefunden, falls es doch mal anders kommt als geplant“.
Politics of sustainable food
Im weiteren Programmverlauf brachte Alyssa Jade McDonald-Bärtl in ihrem Vortrag „Politik für eine nachhaltige Ernährung“ Praxisbeispielen aus dem Kakaoanbau und ihrer CACAO.academy ein. Folgende Punkte spielen bei den politischen Rahmenbedingungen eine besondere Rolle:
- Agrarkredite und der Armutskreislauf der Bäuer_innen in den Ländern des globalen Südens
- Biodiversität und die Rolle staatlich finanzierter Saatgut- und Pestizidprogramme
- Lebensmittelsicherheit und die Rolle von Lagerung (Container) und Schifffahrt