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Pestizidreduktion entschlossen vorantreiben

BNW unterzeichnet offenen Brief an das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

BIO-Branche Klimaschutz
Bild von Traktor auf Feld, der Pestizide versprüht.

Der Brief wurde vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft initiiert und von zahlreichen Unternehmen, Umweltorganisationen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Wirtschaftsverbänden mitgetragen – darunter auch uns. Gemeinsam rufen wir die Bundesregierung dazu auf, endlich wirksame und verbindliche Maßnahmen zur Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pestizide auf den Weg zu bringen.

„Eine zukunftsfähige Landwirtschaft setzt eine deutliche Reduktion des Pestizideinsatzes voraus. Daher ist aus Sicht der nachhaltigen Wirtschaft ein grundlegender Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik dringend erforderlich. Wir müssen Biodiversität und Bodenqualität gezielt stärken, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern" betont BNW-Geschäftsführerin Prof. Dr. Katharina Reuter. 

 

Hintergrund
Die EU strebt mit ihrer Farm-to-Fork-Strategie eine Halbierung des Einsatzes und der Risiken chemisch-synthetischer Pestizide bis 2030 an. Deutschland bleibt bisher deutlich hinter diesem Ziel zurück. Dabei gefährden Pestizide nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Fruchtbarkeit unserer Böden, die menschliche Gesundheit und die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft insgesamt. Der offene Brief macht deutlich: Der notwendige Wandel ist wissenschaftlich belegt, gesellschaftlich gewollt – und politisch überfällig.

 

Zentrale Forderungen

  • Reform des Zulassungssystems für Pestizide: Umwelt- und Gesundheitsrisiken müssen realistisch, wissenschaftlich unabhängig und transparent bewertet werden.
  • Bundesweites Pestizid-Luftmonitoring: Einführung eines verbindlichen Monitorings zur Abdrift und Verbreitung von Pestiziden.
  • Transparenz über den Pestizideinsatz: Öffentliche, gebietsbezogene Erfassung und Veröffentlichung von Anwendungsdaten.
  • Schutz für Bio-Betriebe: Verursacherbasierter Entschädigungsfonds für kontaminationsbedingte Ertragsverluste.
  • Verbindliche Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes: Nicht-chemische Maßnahmen müssen zum Standard werden.
  • Einführung einer risikobasierten Pestizidabgabe: Anreizsystem für den schrittweisen Ausstieg und Förderung nachhaltiger Alternativen.

 

Zum offenen Brief

BNW Pressemitteilung zu risikobasierter Pestizidabgabe