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Vernetzte Märkte brauchen mehr weltweites Engagement beim Klimaschutz

Energie Klimaschutz im Unternehmen Mitgliedsunternehmen

UnternehmensGrün-Mitglied Polarstern fordert Unternehmen auf, ihre Verantwortung für den Klimaschutz wahrzunehmen; gerade auch über Grenzen hinweg.

Unternehmen müssen beim Klima- und Ressourcenschutz ihren weltweiten Einfluss stärker wahrnehmen. Die Märkte sind durch Liefer- und Absatzbeziehungen eng vernetzt. Schaut man sich hingegen das soziale und ökologische Engagement der Unternehmen an, sieht es meist deutlich regionaler aus. „Als eine der stärksten Volkswirtschaften müssen wir unsere weltweite Verantwortung stärker wahrnehmen und andere Länder nicht primär als Absatzmärkte oder billige Lieferquellen betrachten“, fordert Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. „Sie sind vielmehr unsere Partner. Nur gemeinsam werden wir die Ressourcen und das Klima schützen können.“ Energiebedarf und CO2-Emissionen haben im letzten Jahr neue Rekorde erreicht, wie es aus dem jüngsten World Energy Outlook hervorgeht. Dazu tragen immer mehr die Entwicklungs- und Schwellenländer mit ihrem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum bei. „Klimaschutz wird nur mit ihnen funktionieren und es ist unsere Aufgabe in den Industrieländen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.“ Zumal Bürger_innen in den Industrieländern für deutlich mehr CO2-Emissionen verantwortlich ist als Bürger_innen in ärmeren Ländern. Insgesamt beansprucht die deutsche Bevölkerung bis zur geplanten Klimaneutralität 2050 fast doppelt so viel des CO2-Budgets wie es dem Anteil an der Weltbevölkerung (1,1%) entspricht. Das ist keine Klima-Gerechtigkeit. Während auf politischem Wege länderübergreifende Klimaschutz-Programme lange brauchen und die Verhandlungen rund um Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens*1 noch viele Fragen aufwerfen, sieht Florian Henle von Polarstern die Unternehmen gefragt, direkt anzupacken und entsprechende Initiativen zu unterstützen. Auch der internationale Forscherverbund Global Carbon Project bewertet jüngst die aktuelle Klima- und Energiepolitik als zu schwach, um den Trend in den globalen Emissionen umzukehren. Aufbau von Märkten statt Schaffen neuer Abhängigkeiten Social Businesses, sprich Unternehmen, deren Ziel primär die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen ist, machen es vor. Viele von ihnen verknüpfen ihr Wirken hierzulande mit dem Engagement in ärmeren Ländern. Wichtig sei dabei, keine neuen Abhängigkeiten zu schaffen, sondern Märkte im Ausland aufzubauen und zu stärken, betont Florian Henle von Polarstern. „Nur solche marktfähigen Lösungen verhindern neue Abhängigkeiten und fördern nachhaltig den Klimaschutz. Auch steigert es die Wirkung, wenn Geld nicht gespendet, sondern (re-)investiert wird. So können immer neue Anlagen und Projekte errichtet werden.“ *1 Artikel 6 des Pariser Abkommens steht in diesem Jahr wieder im Fokus der UN-Weltklimakonferenz. Es geht um die Regeln für den künftigen Handel mit Emissionen bzw. Emissionseinsparungen. Die Chancen eines internationalen Emissionshandels liegen unter anderem darin, dass schnellere und weitreichendere Emissionsreduktionen möglich sind, weil sie dort zuerst ergriffen werden, wo es viel bringt. Auch die Kosteneffizienz des Klimaschutzes kann so gestärkt sowie Markteintrittsbarrieren für klimafreundliche Technologien in Entwicklungsländern gesenkt und damit die dortige Transformation vorangetrieben werden.