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„Wir müssen Abfall endlich als Rohstoff sehen!“

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[vc_row][vc_column][vc_column_text]„Nachhaltige Lebensmittelverpackungen“ war einer der Schwerpunkte des dritten Food Innovation Camps in Hamburg, das von Hamburg Start-ups organisiert wurde. UnternehmensGrün war als Partner mit dabei. Um etwas zu erreichen sei es wichtig, dass alle sich weiterbewegen, so der Tenor des Panels „Kreislaufideales Packaging – geht nicht, gibt’s nicht“, das von Katharina Reuter moderiert wurde. Gemeinsam forderten die Panelisten, dass alle Akteure an einem Strang ziehen: Politik, Recyclingunternehmen, Verpackungs- und Lebensmittelhersteller, Handel und auch Konsument_innen. Celine Barth von BIO-LUTIONS forderte: „Einwegplastik, das nur drei Sekunden genutzt wird und dreihundert Jahre zum Abbauen braucht, muss weg“. Dabei sei Kommunikation wichtig, um „die Konsument_innen auch vom Thema Nachhaltige Verpackung zu überzeugen“, so Julian Stock von Alnatura. Gleichzeitig müssten die Konsument_innen, aber auch mehr über nachhaltige Verpackungsmaterialen aufgeklärt werden, denn nicht alles, was vielleicht auf dem ersten Blick als nachhaltige Verpackungslösung daherkommt, ist es nach genauer Analyse des gesamten Lebenszyklus. der Verpackung auch. So steht die Rohstoffproduktion für organische Verpackungsmaterialien oft in Flächenkonkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln, warum BIO-LUTIONS zum Beispiel auf Agrarabfälle für ihre Produkte setzt. Ebenso setzt  die kompackt61 GmbH auf Reststoffe. Carsten Buck von der Designagentur Mutter fügt hinzu, dass nicht nur die Konsument_innen weiter aufgeklärt und mit ins Boot geholt werden müssten, sondern besonders auch bei Lebensmittelherstellern noch großer Nachholbedarf beim Thema „nachhaltige Verpackung“ bestehe. So müssten Lebensmittelhersteller verstehen, dass Verpackungen möglichst kein wertloses Wegwerfprodukt sein sollten, sondern mit einem guten Designansatz wertstiftend sein und zu etwas gemacht werden könnten, was Konsument_innen gerne aufbewahren und wiederverwenden, so Buck. Christian Dieckmann merkte an, dass bei vielen Lebensmittelherstellern die Nachhaltigkeit der Verpackung noch eher zweitrangig sei und immer noch der Preis des Verpackungsmaterials ausschlaggeben. Hier muss der Druck der Konsument_innen her, der nicht zuletzt durch Influencer_innen wie Louisa Dellert stetig steigt, die mit ihren Beiträgen in den sozialen Medien viele Menschen für das Thema sensibilisiert. Auf dem Panel „Kreislaufideales Packaging“ diskutierten:
  • Christian Dieckmann, Gründer von NUSO – Nutrition Solutions
  • Louisa Dellert, Influencerin und Gründerin von naturlou.de
  • Carsten Buck, Inhaber der Designagentur Mutter
  • Alexandra Kletzsch, Gründerin der kompackt61 GmbH
  • Julian Stock, Marketing Manager bei Alnatura und
  • Celine Barth, Unternehmenskommunikation und Marketing bei BIO-LUTIONS.
„Spotlight Recyklat – Aktuelle Herausforderungen, Lösungen und Trends“, war das Thema des Anschlusspanels, auf dem auch Katharina Reuter eingeladen war. Sie forderte, dass „Abfall endlich als Rohstoff“ angesehen werden müsste. UnternehmensGrün-Mitgliedsunternehmen wie Werner & Mertz hätten bereits bewiesen, dass eine Verwendung als Recyclate möglich sei und – nach anfänglicher Skepsis – auch von den Konsument_innen akzeptiert würde. Dennoch ist es noch ein weiter Weg bis zu einer flächendeckenden Nutzung von Recyclaten, denn nur wenig von dem, was im gelben Sack landet, kann auch wieder zu Recyclaten aufgearbeitet werden, da es aktuell abgesehen von PET keine sortenreinen Kunststoffkreisläufe gibt. Alle anderen Kunststoffsorten müssen also aufwändig voneinander getrennt werden, was technisch sehr schwierig und manchmal gar unmöglich ist. So herrscht Mangel auf dem deutschen Recyclat Markt, was die aktuelle Trendwende hin zu recyclatbasierten Verpackungen stark bremst. Die Panelist_innen fordern deshalb Verpackungsmittelhersteller und Abnehmer auf, verstärkt auf Monomaterialen zu setzen, die relativ leicht wieder zu Recyclat aufbereitet werden können. Auch müssen von politischer Seite mehr gesetzliche Rahmenbedingungen über das neue Verpackungsgesetz hinweg geschaffen werden, die die Nutzung von schlecht recyclefähigen Verpackungen reduzieren und Anreize hin zu leicht recyclierbaren Verpackungen schaffen. Gleichzeitig muss es auch Investitionen in Recyclinganlagen und in Forschung geben, um ökonomische und sichere Kreisläufe im Bereich der Kunststoffverpackungen zu ermöglichen. Die Mit-Panelisten waren:
  • Christian Schiller, Gründer und Geschäftsführer von cirplus
  • Katharina Staudacher, Gründerin von foodloose
  • Jana Nicolas, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Kreislaufwirtschaft beim Wuppertal Institut
Moderation: Christian Dieckmann Zum Thema nachhaltige Kakaobeschaffung hat UnternehmensGrün-Vorstand Alyssa McDonald-Bärtl in dem Beitrag „How to buy crops from a developing country and help farmers” gesprochen. Neben ihrer Tätigkeit als Vorständin bei UnternehmensGrün ist Alyssa McDonald-Bärtl Farmerin in der dritten Generation. Während ihre Vorfahren Kautschuk in Papua-Neuguinea anbauten, fokussiert sie sich auf den Kakaoanbau in Ozeanien und dem Südpazifik. Auf dem Camp sprach sie aus ihren Erfahrungen im Anbau der Kultur. Das 3. Food Innovation Camp in Hamburg bot Start-ups die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen, Investor_innen zu treffen und sich mit den verschiedensten Stakeholder_innen auszutauschen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text] [gallery ids="16311,16310,16312,16313,16316,16309"] [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]